Mit Suchmaschinen Optimierung lässt sich schon einiges an Traffic für eine Website machen. Manche aber übertreiben es wohl und werden wohl schon bald den Zorn des Göttervaters Zeus (Zeus = Google) nun zu spüren bekommen und damit wird wohl auch das große Heulen ausbrechen. Ich spreche hier von jenen Websites die versuchen mit Namen Besucher zu genererien. Unter Namen verstehe ich Vorname + Nachname – und dies eingesetzt als Suchbegriff (Keyword). Wer hat nicht schon mal sich selbst, oder eine andere Person „gegoogelt“. In den letzten Monaten finden sich bei Namensergebnissen immer öfters Personensuchmaschinen.
Wenn ich mir jetzt zum Beispiel ein österreichisches Suchergebnis für den Allerweltsnamen „Ursula Mayr“ ansehe, so finde ich bei Google folgendes Ergebnis (violette Ergebnisse sind „Branchenverzeichnisse“, rote Ergebnisse Personensuchmaschinen, wobei Xing einen Sonderfall darstellt):
Â
Besonders intensiv betreibt die „Optimierung“ für den Suchmaschinenindex der österreichische Anbieter 123people. Die Anstrengungen hinsichtlich einer „Optimierung“ haben dazu geführt, dass diese gleich im 1. Monat ihrer ÖWA Mitgliedschaft auf Platz 3 der Kennzahl „Unique Clients“ gestürmt sind. Respekt… wobei hier gleichmal einzuschränken ist, dass 123people hier nicht nur mit 123people.at an den Start gegangen ist, sondern das ÖWA-Tag auch auf ihren anderen Auftritten eingesetzt haben (aktuelle ÖWA-Statistik). Neben der AT-Domain von 123people gibt es noch zahlreiche andere Länderauftritte wie .COM, .DE, .JP, …
UPDATE (24.2.2009): Wie Pressesprecher Bernhard Lehner mich darauf aufmerksam machte (siehe Kommentar) zählt die ÖWA ausschließlich die Zugriffe auf die AT-Domäne.
Ein Blick auf die Sitemaps von Yasni oder 123people genügen und ein mulmiges Gefühl kommt bei jenen auf, die von Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinen Guidelines etwas verstehen. Das könnte wohl nach hinten losgehen:
Hier ein Auszug aus den Qualitätsrichtlinien von Google (andere Suchmaschinen haben sehr ähnliche Bedingungen):
Erstellen Sie Seiten in erster Linie für Nutzer, nicht für Suchmaschinen. Versuchen Sie nicht, Ihre Nutzer zu täuschen.Â
Passiert das wirklich? Wird der Content in erster Linie für Nutzer erstellt? Oder in erster Linie für Suchmaschinen, damit diese „Futter“ finden und in weiterer Folge über Suchmaschinen die Besucher kommen?!?
Auf Helge.at findet sich ein Interview mit Bernhard Lehner, dem Pressesprecher von 123people und Helge Fahrnberger spricht dort auch die mögliche Spamproblematik an. Bernhard Lehner ist hier sehr zuversichtlich, dass Google sehr wohl den Mehrwert erkennt.
123people-Links sind in Google-Ergebnisseiten derzeit omnipräsent, oft sogar mehrfach mit euren unterschiedlichen Länderdomains. Von Google hört man jedoch immer wieder dass “Suchergebnisse innerhalb von Suchergebnissen†unerwünscht seien. Ist die Traffic-Party bald vorbei?
Bernhard Lehner: Der Traffic von Suchmaschinen ist weiterhin wichtigster Trafficmotor für alle Websites. Wir sind überzeugt, dass wir Added Value für die User liefern und damit suchmaschinenkonform sind. Wir haben eine gesunde User-Basis, viele Partner, die uns Traffic schicken und, auf hohem Niveau, noch viel Potenzial mit PR- und Marketingmaßnahmen. Alles in allem, denke ich, eine ganz gute Mischung.
Es bleibt hier wohl den Betreibern von Personensuchmaschinen zu wünschen, dass deren Wunsch in Erfüllung geht nicht unter die „Spamlinie“ zu fallen. Meiner Meinung nach wird es aber schon bald Eingriffe in den Index geben, die die Positionierung dieser Seiten schmälern wird, wenn nicht gar eine Entfernung. Wahrscheinlicher ist jedoch nur eine Rückstufung der Wertigkeit der einzelnen Seiten.Â
Eine dementsprechende Meldung wird es sicherlich schon bald im wohl besten SERP-Watcher (SERP – Search Engine Result Pages) der Welt geben, Johannes Beus. Der meldete in seinem letzten Index Watch (Jänner 2009), dass die DE-Domäne von 123people langsam zu yasni aufholen (unberücksichtigt wurden hier all die anderen Domänen, welche insgesamt wohl schon längst Yasni überholt haben).
Â
Quelle: Sistrix.de – Indexwatch 01/2009
Hi Andreas, mit Interesse habe ich gerade dein Posting gelesen – und sehe mich leider gezwungen, eine völlig falsche Behauptung bezüglich ÖWA zu korrigieren und im zweiten Punkt noch einmal das SEO-Thema zu erklären.
1) ÖWA
Jeder, der die Richtlinien der Österreichischen Webanalyse und das exakte Prüfungsverfahren kennt, weiss, dass die von dir unterstellte Manipulation (die du nicht explizit, aber doch zwischen den Zeilen in den Raum stellst), nie funktionieren würde.
GANZ DEUTLICH: Selbstverständlich weisen wir bei der ÖWA _AUSSCHLIESSLICH_ österreichischen Traffic auf 123people.at aus. Kein einziger Visitor einer anderen unserer Länderdomains ist in der aktuellen Zahl von fast 1,4 Millionen Unique Clients.
Ich ersuche dich, bei solchen Behauptungen vor der Veröffentlichung auch den Betroffenen, also uns oder die ÖWA, zu fragen. Nicht jeder Schein ist Sein. Selbst wenn Zählpixel in anderen Domains integriert waren, sind sie von der ÖWA natürlich nicht gezählt worden. Denkst du wirklich, wir haben nur 1,4 Millionen UC´s auf mehreren Domains?
ÖWA-Zahlen sind die Währung, mit der wir unser hartes Startup-Brot verdienen. Solche einseitigen Darstellungen gefährden unsere unternehmerische Entwicklung sind ganz sicher der falsche Weg, um eine immer gerne gesehen Diskussion anzufachen.
2) Qualitätsrichtlinen von Google
Du zitierst „Erstellen Sie Seiten in erster Linie für Nutzer, nicht für Suchmaschinen. Versuchen Sie nicht, Ihre Nutzer zu täuschen“.
Dieser Absatz bezieht sich auf sogenannte Doorway Pages, d.h. Pages, welche ausserhalb des normalen Use-Flows liegen und an und für sich keinen Wert haben ausser der Weiterleitung auf andere interne Pages.
Genau dies trifft eben nicht auf aggregierte Landingpages zu, welche Deep Web-Daten von Partnern (!) und frei verfügbaren Infos zu etwas Coolem Neuem machen. Oder, anders gesagt: Was technorati für Blogs ist, ist 123people für dich und mich.
Viele Grüße aus der Bundeshaupt- in die Heimatstadt!
Lieber Bernhard,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar und auch für den Hinweis auf meine schlechte Recherche hinsichtlich OEWA. Ich habe natürlich sofort Deinen Hinweis eingearbeitet.
Bezüglich dem 2. Punkt, Qualitätsrichtlinien – der 2. Teil des Satzes (den ich nicht eingeblendet habe) bezieht sich auf Cloaking/DW-Pages. Der vordere nicht. Der nächstfolgende Punkt in den Q-Richtlinien ist ebenso heiß.
Ich verstehe Eure Vorgangsweise und ich weiß auch, wie wichtig dieses Instrument ist. Nun habt ihr aber eine Größe bei der ihr nicht mehr unterm Radar fliegt und leider haben dieses Problem alle Personensuchmaschinen und ähnliche Follower. Ich denke (fürchte), dass es hier wohl zu keinem Unterschied kommen wird, sondern einen generellen Entscheid geben wird (kein Delisting, sondern ein „schwächeres“ Listing). Wie man an den Zahlen sieht, versteht momentan ihr am besten das „wie“.
Es müssten sich nur genügend Leute aufraffen, solche Seiten bei Google zu melden. Ich habs grad auch wieder gemacht. Die Schönrederei von Bernhard, es handle sich bei den „Landing Pages“ im Grunde nicht auch um Doorway-Pages, ist lachhaft. Er möge mir bitte erkären, dass Seiten wie diese hier http://www.123people.at/name/AT/ , sowie die Seiten, die sich in den weiterführenden Links verbergen, innerhalb des „normalen User-Flows“ liegen.
Google ist bekannterweise ja selbst auch eine Daten-Krake. Allerdings geht es Google hauptsächlich um statistische Daten. Das einzige, was personalisiert wird, ist die Werbung, die man bei GoogleMail & Co sieht. Aber Googles Geschäft basiert nicht darauf, die gesammelten persönlichen Daten in einem ebenso persönlichen Kontext der Öffentlichkeit anzuzeigen. Google weiss alles über mich, dank Toolbar, GoogleMail, GoogleAnalytics & Co. Aber das macht mir weniger aus, als die Daten, die 123people.at über mich anzeigt. Ich weiss, dass all diese Daten auch mittels herkömmlicher Recherchen zu finden sind. Aber um was es bei 123people wirklich geht, sieht man ja am zweiten Geschäftsmodell dem „reputationdefender“. Es geht also wirklich darum, gegen Geld die gesammelten Informationen aus dem Netz verschwinden zu lassen.
„Be evil“ scheint das Firmenmotto von 123people zu sein. Ich freu mich schon auf den Tag, an dem 123people aus dem Google Index verschwunden ist. Verdient hätten sie es allemal.
Lieber G. Ärgert, mit Interesse habe ich deine Analyse des 123people Geschäftsmodells gelesen – die treffergenau vollkommen daneben liegt. Reputation Defender ist ein Mehrwertdienst, der User, die das nicht selber machen können/wollen, bei der Kontrolle ihres digitalen Fußabdrucks unterstützt. Wir empfehlen den Dienst deshalb, weil wir immer wieder von Usern auf Reputation-Dienstleister angesprochen wurden und Reputation Defender aufgrund der internationalen Positionierung als sinnvoll und seriös erleben.
Natürlich bekommen wir einen kleinen Share, wenn mal wirklich ein User dort unterschreibt. Der Anteil dieses Revenue Streams am aktuellen 123people Gesamtumsatz beträgt derzeit übrigens rund 0,3 Prozent. Damit sieht man auch, wie wenige User tatsächlich ein Problem mit ihren Daten haben – was wir übrigens auch an den Userrequests merken, die lediglich bei 0,02 Prozent unseres Traffics liegen, wobei davon der überwiegende Teil Usability- oder Funktionalitätsfragen zum Inhalt haben.
Den Kommentar zum müßigen Google-Konformitätsthema überlasse ich, nachdem ich kein Experte bin, SEOFranz in den Comments auf Helges Blog: http://www.helge.at: http://www.helge.at/2009/02/google-ist-der-trafficmotor-aber-wir-arbeiten-am-direkttraffic/#comment-141516
was macht denn SEOFranz beruflich? ;-)
SEO-Optimierung
und wo?